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Erfolgreich lernen mit ADHS/ADS!

Was ist ADHS?

ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung. Wie der Name schon sagt, beinhaltet ADHS eine Aufmerksamkeits- bzw. Konzentrationsstörung, Impulsivität und Hyperaktivität. Kinder mit ADHS haben meist Auffälligkeiten in allen drei Bereichen. Das Spektrum von ADHS ist groß, weshalb sich nicht alle Kinder mit ADHS gleich verhalten.

Die typischsten ADHS-Anzeichen sind:

  • Unaufmerksamkeit/ Konzentrationsschwierigkeiten
  • Hyperaktivität/ Unruhe
  • Impulsivität
  • Vergesslichkeit/ Zerstreutheit
  • Leichte Ablenkbarkeit
  • Ungeduld und überdrehtes Verhalten
  • Niedrige Frustrationsgrenze

 

Was ist ADS?

ADS steht für Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom. Im Gegensatz zu ADHS haben Kinder mit ADS Probleme mit ihrer Konzentration und Aufmerksamkeit, aber nicht mit ihrer Hyperaktivität. Deshalb fallen Kinder und Jugendliche mit ADS weniger auf und werden, obwohl sie fast die gleichen Schwierigkeiten wie Kinder mit ADHS in der Schule haben, seltener diagnostiziert. 

Die typischsten ADS-Anzeichen sind:

  • Unaufmerksamkeit/ Konzentrationsschwierigkeiten
  • Langsamkeit/ Verträumtheit
  • Ängstlichkeit/ Schüchternheit
  • Empfindlichkeit/ Sensibilität
  • Vergesslichkeit/ Zerstreutheit
  • Leichte Ablenkbarkeit
  • Schlechtes Zeitmanagement

 

 

6 hilfreiche Lerntipps für dein Kind mit ADHS/ADS

  1.  Zurückziehen und abschotten

    Menschen mit ADHS werden leicht von allen Dingen, die um sie herum passieren, abgelenkt. Vor allem beim Lernen kann das sehr nachteilig sein, da das Aufnehmen von neuem Wissen viel Konzentration erfordert. Deshalb können etliche Kinder mit ADHS/ADS erst dann erfolgreich lernen, wenn es still ist und sie sozusagen von der Außenwelt abgeschottet sind. Das Minimieren externer Reize sorgt für ein weniger überfordertes Gehirn und eine bessere Aufnahmefähigkeit. Allerdings gibt es auch Menschen mit ADHS/ADS, die ein gewisses Geräuschlevel brauchen und beispielsweise nur gut lernen können, wenn beruhigende Musik im Hintergrund läuft.

    Zusatztipp: 

    Noise-Cancelling-Ohrstöpsel! Diese Ohrstöpsel helfen bei der Reduktion von störenden Geräuschen und unterstützen den Schüler fokussierter zu lernen. Beim Verwenden der Ohrstöpsel werden aber nicht alle Geräusche eliminiert und man kann problemlos alles Wichtige wahrnehmen. 

  2. Mehrere Lerntechniken ausprobieren

    Egal ob ADHS/ADS oder nicht ADHS/ADS, jeder lernt auf seine Art und Weise und hat seine eigenen Lieblingslernmethoden. Bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS/ADS ist es manchmal etwas schwieriger herauszufinden, welche Techniken am effektivsten sind. Eintönigkeit ist Gift für die Konzentration und da Menschen mit ADHS/ADS ohnehin Schwierigkeiten haben sich zu konzentrieren, sollte Abwechslung beim Lernen vorherrschen. Außerdem sind Stimmungsschwankungen bei ADHS/ADS gewissermaßen vorprogrammiert und nicht jeden Tag hilft dieselbe Lernmethode gleich gut. Deshalb ist es besser einen Pool an Lerntechniken zu haben. Je nachdem wie sich der Schüler zum Zeitpunkt des Lernens fühlt, kann die passende Lerntechnik ausgewählt werden und der erfolgreichen Wissensaufnahme steht nichts mehr im Weg.

    Zusatztipp: 

    Probiert so viele Lernmethoden wie möglich aus und schreibt die Effektivität der einzelnen Methoden auf. So entsteht eine Auswertung/ Listung aller Vorgehensweisen, auf die man später immer wieder zurückgreifen kann.  

  3. Alle Lerneinheiten planen

    Bei ADHS/ADS ist die umfassende Lernplanung ein essenzieller Bestandteil des Lernprozesses. Die Lerneinheiten müssen im Großen und im Kleinen durchstrukturiert werden, denn es hilft nichts, die Lernstunden einfach nur in einem Kalender einzutragen. Das Hauptziel dieser Strukturierung ist, eine Übersicht über alle Aktivitäten und Aufgaben zu schaffen. Aufgaben, Projekte, Lernvorbereitungen etc. werden bestenfalls auf Monate, Wochen und Tage heruntergebrochen und kategorisiert. Was hat mehr Priorität und was weniger? Was ist das Ziel für diese Woche und wie kann ich es erreichen? Welche To-Do´s habe ich für heute zu erfüllen? Natürlich muss auch beim Erstellen des Lernplans extrem auf das Individuum eingegangen und bei Über- oder Unterforderung bzw. Frustration der Plan angepasst werden.
          

    Zusatztipp: 

    Planungs-Apps! Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an Planungsapps im App-Store. Einige davon sind wirklich gut und ermöglichen eine tolle Aufteilung in verschiedene Kategorien mit farblichen Zuordnungen. In manchen Apps kann man sogar seine To-Do´s abhaken! 

  4. Die richtigen Nährstoffe konsumieren 

    Zucker wirkt sich nachteilig auf die Konzentration, die Gedächtnisleistung und auf das erfolgreiche Lernen mit ADHS/ADS aus. Warum? Bei übermäßigem Zuckerkonsum schießt der Blutzuckerspiegel enorm in die Höhe und nach der kurzzeitigen Zuckerflut kommt die Ebbe. Das bedeutet, dass ein ordentliches Tief folgt und die Konzentration nur mehr schwer möglich ist. Was sollte man stattdessen zu sich nehmen? Auf jeden Fall genügend Wasser! Flüssigkeitsmangel führt zu einem rapiden Leistungsabfall. Der menschliche Körper besteht bis zu 60% aus Wasser und demnach ist Wasser essenziell für die Körperfunktion. Haferflocken, Nüsse, Obst und ausreichend Proteine sind bei einer anständigen Lernsession zu empfehlen, da sie zwar einen Energie-Boost herbeiführen, aber kein Leistungstief veranlassen.
     

    Zusatztipp: 

    Ein paar gesunde Snack-Tipps wären: Obstsalat, Gemüse-Sticks mit Hummus, Nussmix/Knabbermix, selbstgemachte Energy Balls und Haferkekse.

  5. Ausreichend Schlaf priorisieren

    Für Kinder mit ADHS/ADS ist ausreichender Schlaf von großer Bedeutung. Ein gut ausgeruhtes Gehirn kann sich besser konzentrieren und Informationen eher aufnehmen. Es ist wichtig, eine regelmäßige Schlafenszeit einzurichten und sicherzustellen, dass das Kind genug Schlaf bekommt. Bei zu wenigen Schlafstunden oder schlechtem Schlaf ist es für Kinder mit ADHS/ADS äußerst schwierig ihr volles Potenzial auszuschöpfen und erfolgreich zu lernen.

    Zusatztipp:

    Eine entspannende Routine vor dem Schlafengehen, wie zum Beispiel Lesen oder Meditation, kann helfen, einen ruhigen Schlaf zu fördern. Außerdem sollte das Spielen mit dem Smartphone oder das Fernschauen eine gewisse Zeit vor dem Zubettgehen komplett eingeschränkt werden.

  6. Bewegungspausen einplanen

    Kinder mit ADHS/ADS profitieren oft von kurzen Bewegungspausen während des Lernens. Nach einer gewissen Zeit am Schreibtisch oder am Computer ist es ratsam, sich zu bewegen, um die Konzentration aufrechtzuerhalten. Diese Pausen können dazu beitragen, Energie abzubauen und den Geist aufzufrischen. Zum Beispiel könnte das Kind für ein paar Minuten draußen im Garten rennen, Seilspringen oder einige Yoga-Übungen machen.

    Zusatztipp:

    Nutze eine Eieruhr oder einen Timer, um die Lernzeiten und die Bewegungspausen genau zu planen. Zu lange Pausen führen zu übermäßiger Ablenkung und das Kind läuft Gefahr seine schulischen Aktivitäten wiederum zu vernachlässigen.

 

So könnte erfolgreiches Lernen mit ADHS/ADS aussehen:

Name des Kindes: Sarah, 10 Jahre alt

Lernziel: Multiplikationstabellen bis 10 üben

 

Vorbereitung:

  • Sarahs Mutter hat den Lernplatz vorbereitet, indem sie den Esstisch von Ablenkungen befreit und alle notwendigen Materialien auf den Tisch gelegt hat.
  • Sarahs Mutter stellt eine Stoppuhr auf 20 Minuten und erklärt, dass sie in dieser Zeit die Multiplikationstabellen üben werden.

  1. Visualisierung und Aufwärmübung (5 Minuten):

    • Sarahs Mutter beginnt die Session mit einer kurzen, spielerischen Visualisierungsübung. Sie bittet Sarah, sich vorzustellen, wie die Zahlen in Form von farbigen Blöcken vor ihr liegen. Dann bittet sie Sarah, die Blöcke zu zählen und aufzuschreiben.

  2. Kurze Lerneinheit (10 Minuten):

    • Sarah und ihre Mutter starten nun mit dem Üben der Multiplikationstabellen bis 10. Sie verwenden Karteikarten mit den Aufgaben auf der einen Seite und den Antworten auf der anderen. Sarah wird gebeten, die Aufgaben zu lesen und die Antworten laut zu sagen. Ihre Mutter ermutigt sie, sich die Antworten weiterhin bildlich vorzustellen.

  3. Bewegungspause (2 Minuten):

    • Nach einer 10-minütigen Lerneinheit machen Sarah und ihre Mutter eine kurze Bewegungspause. Sarah steht auf und macht einige einfache Dehnübungen, um Energie freizusetzen.

  4. Multisensorisches Lernen (3 Minuten):

    • Sarahs Mutter zeigt Sarah eine Zeichnung eines Baums und bittet sie, Äpfel zu zeichnen, welche die Multiplikationsergebnisse repräsentieren sollen. Diese visuelle und kreative Übung hilft Kindern mit ADHS/ADS, sich die Informationen besser einzuprägen und erfolgreicher zu lernen.

  5. Kurze Wiederholung (5 Minuten):

    • Sarah und ihre Mutter gehen noch einmal die Multiplikationstabellen durch, diesmal ohne die Karteikarten. Sarah versucht, die Antworten aus dem Gedächtnis aufzusagen, während ihre Mutter sie (wenn nötig) korrigiert.

  6. Belohnung (2 Minuten):

    • Nach der Lernsession dürfen Sarah und ihre Mutter gemeinsam einen kleinen Snack genießen und darüber sprechen, was sie während der Session gelernt haben. Sie lobt Sarah für ihre Anstrengungen und ermutigt sie, weiterhin hart zu arbeiten.

  7. Abschluss:

    • Sarahs Mutter fasst die Lernsession zusammen und motiviert Sarah, selbstständig weitere Übungen zu machen. Sie planen bereits die nächste Lernsession und vereinbaren, welche Themen sie beim nächsten Mal erarbeiten werden.

Dieses Beispiel zeigt, wie eine erfolgreiche Lernsession für ein Kind mit ADHS/ADS aussehen könnte. Natürlich ist wichtig, auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen und die Lernmethoden entsprechend anzupassen oder umzustrukturieren. Die Verwendung multisensorischer Methoden, kurze Lerneinheiten mit Pausen und visuelle Hilfsmittel tragen dazu bei, die Aufmerksamkeit des Kindes zu erhöhen und das Lernen effektiver zu gestalten. Anerkennung und Belohnung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, um Motivation und Selbstvertrauen zu stärken.

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