Die 3 Vergangenheitsformen einfach erklärt!
In der deutschen Sprache gibt es verschiedene Vergangenheitsformen, die uns helfen, vergangene Ereignisse und Handlungen zu beschreiben. Die richtige Anwendung dieser Zeitformen ist entscheidend für eine klare und präzise Kommunikation. In diesem Artikel werden wir uns ausführlich mit den drei wichtigsten Vergangenheitsformen im Deutschen beschäftigen: Präteritum, Perfekt und Plusquamperfekt. Wir werden ihre Verwendung, Bildung und Unterschiede betrachten, um dir ein umfassendes Verständnis dieser essentiellen grammatikalischen Aspekte zu vermitteln.
Präteritum:
Das Präteritum (Imperfekt) ist eine der wichtigsten Vergangenheitsformen der deutschen Sprache. Das Präteritum wird verwendet, um über Handlungen und Ereignisse in der Vergangenheit zu sprechen, die abgeschlossen sind. Im Gegensatz zum Perfekt, welches häufig in der gesprochenen Sprache zur Anwendung kommt, gilt das Präteritum als bedeutende Zeitform für die schriftliche Sprache (insbesondere in der Literatur und in formelleren Kontexten).
Die Bildung des Präteritums ist in der Regel recht einfach, insbesondere bei regelmäßigen Verben. Man nimmt einfach den Stamm des Verbs und fügt die entsprechenden Endungen, wie „-te“, „-test“, „-te“, „-ten“ oder „-tet“ hinzu. Bei unregelmäßigen Verben kann die Bildung des Präteritums jedoch unvorhersehbar sein, da der Stamm des Verbs je nach Person und Zeitform variiert. Aus diesem Grund ist es essenziell, unregelmäßige Verben zu lernen und ihre Formen auswendig zu kennen.
Präteritum-Beispiele:
- Ich ging gestern in den Park.
- Du trankst gestern Abend Bier.
- Er las das Buch in einer Nacht durch.
- Wir spielten gestern Fußball im Park.
- Ihr wart gestern im Kino.
- Sie sangen gestern Abend im Chor.
Übungsbeispiele für Präteritum:
Ergänze die Sätze im Präteritum:
Letzte Woche __________ (ich, besuchen) meine Freunde.
Als ich jung __________ (sein), __________ (ich, spielen) oft im Park.
Die Firma __________ (schließen) im letzten Jahr ihre Filialen.
Als ich aufwachte, __________ (scheinen) die Sonne.
Gestern __________ (sie, arbeiten) den ganzen Tag im Garten.
Verwandle die Sätze ins Präteritum:
Ich gehe jeden Tag zur Arbeit.
Sie besucht ihre Großmutter jede Woche.
Wir essen gerne Pizza am Wochenende.
Er lernt Deutsch seit einem Jahr.
Sie fahren im Sommer immer in den Urlaub.
Wähle die richtige Form:
Letzte Woche __________ (ich, besuche / ich besuchte) meine Freunde.
Als ich jung war, __________ (spiele / spielte) ich oft im Park.
Heute __________ (ich, esse / ich aß) Pizza zum Mittagessen.
Im letzten Sommer __________ (sie, reisen / sie reiste) nach Italien.
Als ich gestern Zeit hatte, __________ (ich, schreibe / ich schrieb) einen Brief.
Perfekt:
Das Perfekt wird oft verwendet, um abgeschlossene Handlungen in der Vergangenheit zu beschreiben. Als „vollendete Gegenwart“ schafft es das Perfekt, eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart herzustellen.
Das Perfekt wird durch die Kombination des Partizip II eines Verbs und der konjugierten Form des Hilfsverbs „haben“ oder „sein“ gebildet. Das Partizip II entsteht aus dem Infinitiv des Verbs und der Endung „-t“ oder „-en“. Das Hilfsverb konjugiert man entsprechend der Person und der Zeitform des Satzes, während das Partizip II unverändert bleibt.
Die Wahl des Hilfsverbs zwischen „haben“ und „sein“ hängt vom Verb ab. Verben, die eine Veränderung des Ortes oder der Position ausdrücken, verwenden „sein“ als Hilfsverb. Andere Verben benötigen hingegen „haben“ als Hilfsverb.
Perfekt-Beispiele:
- Ich bin gestern im Park spazieren gegangen.
- Du hast gestern Abend Bier getrunken.
- Er hat das Buch in einer Nacht durchgelesen.
- Wir haben gestern Fußball im Park gespielt.
- Ihr habt gestern einen Film im Kino gesehen.
- Sie haben gestern Abend im Chor gesungen.
Das Perfekt wird oft gebraucht, um eine Handlung in der Vergangenheit zu beschreiben, wenn der genaue Zeitpunkt nicht bekannt ist oder nicht wichtig ist. Ebenso können Abfolgen von Handlungen in der Vergangenheit dargestellt und Auswirkungen einer vergangenen Handlung auf die Gegenwart beschrieben werden.
Übungsbeispiele:
Ergänze die Sätze im Perfekt:
Ich __________ (haben) gestern meine Hausaufgaben gemacht.
Sie __________ (sein) bereits in New York gewesen.
Wir __________ (sein) letztes Wochenende spazieren gegangen.
Der Zug ist pünktlich um 10 Uhr __________ (abfahren).
Meine Mutter hat gestern einen Kuchen __________(backen).
Verwandle die Sätze ins Perfekt:
Ich gehe jeden Tag zur Arbeit.
Sie besucht ihre Großmutter jede Woche.
Wir essen gerne Pizza am Wochenende.
Er lernt Deutsch seit einem Jahr.
Sie fahren im Sommer immer in den Urlaub.
Wähle die richtige Form (Präsens oder Perfekt):
Gestern __________ (ich, gehen / ich bin gegangen) spazieren __________.
Ich __________ (machen / habe gemacht) meine Hausaufgaben schon fertig __________.
Vor einem Jahr __________ (ich, lernen / ich habe gelernt) Deutsch __________.
Meine Freunde __________ (sein / sind) letztes Wochenende in Berlin gewesen.
Wenn ich Zeit dafür hatte, __________ (ich, lesen / ich habe gelesen) gerne Bücher__________.
Plusquamperfekt:
Das Plusquamperfekt beschreibt in der deutschen Sprache, abgeschlossenen Handlungen in der Vergangenheit. Es wird auch als Vorvergangenheit oder vollendete Vergangenheit bezeichnet und betont den Abschluss einer Handlung vor einer anderen Handlung in der Vergangenheit.
Das Plusquamperfekt wird aus der konjugierten Form des Hilfsverbs „haben“ oder „sein“ im Imperfekt und dem Partizip II des Verbs gebildet. Das Partizip II entsteht aus dem Infinitiv des Verbs und der Endung „-t“ oder „-en“. Das Hilfsverb konjugiert man entsprechend der Form des Subjekts, während das Partizip II unverändert bleibt.
Die Wahl zwischen „haben“ und „sein“ als Hilfsverb hängt vom Verb ab. Verben, die eine Bewegung oder Veränderung des Ortes ausdrücken, verwenden „sein“ als Hilfsverb, während alle anderen Verben „haben“ als Hilfsverb benutzen.
Plusquamperfekt-Beispiele:
- Ich hatte bereits gegessen, als mein Freund ankam.
- Du hattest schon geschlafen, als ich nach Hause kam.
- Er hatte das Buch schon gelesen, bevor er den Film sah.
- Wir hatten bereits Fußball gespielt, als es anfing zu regnen.
- Ihr hattet das Haus bereits verlassen, bevor ich ankam.
- Sie hatte schon die E-Mails gelesen, bevor sie zur Arbeit ging.
Es ist wichtig zu beachten, dass das Plusquamperfekt im Alltag eher selten eingesetzt wird und in der schriftlichen Sprache vor allem in literarischen Texten und formellen Schreibstilen zu finden ist.
Übungsbeispiele:
Ergänze die Sätze im Plusquamperfekt:
Ich __________ (haben) meine Hausaufgaben gemacht, bevor ich ins Kino ging.
Sie __________ (sein) schon in vielen Ländern gewesen, bevor sie nach Deutschland kam.
Wir __________ (lesen) das Buch, bevor wir den Film gesehen haben.
Der Zug __________ (abfahren), bevor wir am Bahnhof ankamen.
Meine Mutter __________ (backen) den Kuchen, bevor wir nach Hause kamen.
Verwandle die Sätze ins Plusquamperfekt:
Ich gehe jeden Tag zur Arbeit. (, bevor mich mein Boss rausschmiss.)
Sie besucht ihre Großmutter jede Woche. (, bevor sie starb.)
Wir essen Pizza am Wochenende. (, als Tim plötzlich ein Stück verschluckte.)
Er lernt Deutsch seit einem Jahr. (, bevor er nach Deutschland kam.)
Sie fahren im Sommer in den Urlaub. (, bevor die Sommerferien zu Ende gingen.)
Wähle die richtige Form:
Bevor ich gestern ins Bett ging, __________ (ich, lesen / ich hatte gelesen) noch ein Buch.
Sie __________ (besuchen / hatten besucht) ihre Großeltern schon oft, bevor sie ins Ausland zogen.
Bevor wir die Pizza bestellten, __________ (wählen / hatten wir gewählt) die Zutaten aus.
Er __________ (lernen / hatte gelernt) Deutsch, bevor er nach Deutschland kam.
Bevor sie in den Urlaub fuhren, __________ (buchen / hatten sie gebucht) sie das Hotel.
Fazit
Das Beherrschen der Vergangenheitsformen im Deutschen ist für eine flüssige und korrekte Kommunikation unerlässlich. Wir haben in diesem Artikel die drei wichtigsten Vergangenheitsformen - Präteritum, Perfekt und Plusquamperfekt - untersucht und die Unterschiede sowie die Bildungsregeln für jede Form dargelegt. Es ist wichtig, diese Kenntnisse regelmäßig zu üben und anzuwenden, um sie zu festigen und dein Deutsch zu verbessern.
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