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Festliche Verse: 6 Weihnachtsgedichte zum Aufsagen für Kinder

Wenn du die Welt der Weihnachtsgedichte betrittst, tauchst du in eine Welt voller Zauber und Poesie ein. Diese Gedichte, ob kurz oder lang, sind ein wesentlicher Bestandteil der Weihnachtstradition und bieten Kindern eine wunderbare Möglichkeit, die festliche Stimmung zu erleben. In diesem Artikel entdecken wir gemeinsam sowohl kurze als auch lange Weihnachtsgedichte, die sich ideal zum Aufsagen eignen.

Tradition des Aufsagens von Weihnachtsgedichten

Die Tradition des Aufsagens von Weihnachtsgedichten ist tief in der Kultur vieler Länder verwurzelt und hat eine reiche Geschichte, die eng mit den Feierlichkeiten und Bräuchen rund um das Weihnachtsfest verbunden ist. Diese Tradition reflektiert nicht nur den kulturellen und historischen Kontext, in dem sie entstanden ist, sondern bietet auch einen Einblick in die Bedeutung des Festes selbst.

Historische Ursprünge

Die Ursprünge des Aufsagens von Weihnachtsgedichten reichen zurück in eine Zeit, in der mündliche Überlieferungen und das Vorlesen die Hauptformen der Unterhaltung und des Bildungsaustausches waren. Im Mittelalter waren es häufig religiöse Gedichte und Lieder, die von Wandermönchen oder Barden vorgetragen wurden. Diese dienten nicht nur der Unterhaltung, sondern auch der Verbreitung der christlichen Lehre, insbesondere in Regionen, in denen die Bevölkerung nicht lesen oder schreiben konnte.

Weihnachten als Inspirationsquelle

Weihnachten, das Fest der Geburt Jesu, bietet eine reiche Quelle für poetische Inspiration. Die Erzählungen rund um die Geburt Jesu, die himmlischen Engel, die Weisen aus dem Morgenland und die idyllische Szenerie von Bethlehem bieten zahlreiche Motive für Dichter. In vielen Weihnachtsgedichten werden diese biblischen Geschichten neu interpretiert, um die Botschaft von Hoffnung, Liebe und Frieden zu vermitteln.

Kulturelle Bedeutung

In vielen Kulturen ist das Aufsagen von Weihnachtsgedichten ein fester Bestandteil der Weihnachtsfeierlichkeiten. In Deutschland, Österreich und der Schweiz beispielsweise gehört das Aufsagen von Gedichten zum Heiligen Abend, oft in Verbindung mit dem Austauschen von Geschenken. In anderen Kulturen finden ähnliche Traditionen statt, wobei jedes Land seine eigenen einzigartigen Bräuche und speziellen Gedichte hat.

Kurze Weihnachtsgedichte

Kurze Gedichte sind perfekt für jüngere Kinder oder für Gelegenheiten, bei denen eine kürzere Darbietung gefragt ist. Hier sind einige Beispiele:

"Vom Christkind" von Anna Ritter

Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen!

Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee,

mit rotgefrorenem Näschen.

Die kleinen Hände taten ihm weh,

denn es trug einen Sack,

der war gar schwer,

schleppte und polterte hinter ihm her.

Was drin war, möchtet ihr wissen?

Ihr Naseweise, ihr Schelmenpack –

denkt ihr, er würde es euch verraten?

Wartet nur ab, wartet nur ab,

bald ist Weihnachtsabend da!

"Advent" von Rainer Maria Rilke

Es treibt der Wind im Winterwalde

die Flockenherde wie ein Hirt,

und manche Tanne ahnt, wie balde

sie fromm und lichterheilig wird;

und lauscht hinaus. Den weißen Wegen

streckt sie die Zweige hin – bereit,

und wehrt dem Wind und wächst entgegen

der einen Nacht der Herrlichkeit.

 

"Weihnachtslied, chemisch gereinigt" von Erich Kästner

Morgen, Kinder, wird's nichts geben!

Nur wer hat, kriegt noch geschenkt.

Mutter schenkte euch das Leben.

Das genügt, wenn man's bedenkt.

Einmal kommt auch Eure Zeit.

Morgen ist's noch nicht so weit.


Doch ihr dürft nicht traurig werden,

Reiche haben Armut gern.

Gänsebraten macht Beschwerden,

Puppen sind nicht mehr modern.

Morgen kommt der Weihnachtsmann.

Allerdings nur nebenan.

 

Lange Weihnachtsgedichte

Lange Gedichte bieten eine tiefere Erzählung und sind ideal für ältere Kinder, die sich auf eine längere Darbietung freuen. Hier sind einige Beispiele:

 

"Weihnachten" von Joseph von Eichendorff

Markt und Straßen stehn verlassen,

still erleuchtet jedes Haus,

sinnend geh' ich durch die Gassen,

alles sieht so festlich aus.

 

An den Fenstern haben Frauen

buntes Spielzeug fromm geschmückt,

tausend Kindlein stehn und schauen,

sind so wunderstill beglückt.

 

Und ich wandre aus den Mauern

bis hinaus ins freie Feld,

hehres Glänzen, heil'ges Schauern!

Wie so weit und still die Welt!

 

Sterne hoch die Kreise schlingen,

aus des Schnees Einsamkeit

steigt's wie wunderbares Singen –

o du gnadenreiche Zeit!

"Knecht Ruprecht" von Theodor Storm

Von drauß' vom Walde komm ich her;

Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!

Allüberall auf den Tannenspitzen

Sah ich goldene Lichtlein sitzen;

Und droben aus dem Himmelstor

Sah mit großen Augen das Christkind hervor,

Und wie ich so strolcht' durch den finstern Tann,

Da rief's mich mit heller Stimme an:

'Knecht Ruprecht', rief es, 'alter Gesell,

Hebe die Beine und spute dich schnell!

Die Kerzen fangen zu brennen an,

Das Himmelstor ist aufgetan,

Alt' und Junge sollen nun

Von der Jagd des Lebens einmal ruhn;

Und morgen flieg' ich hinab zur Erden,

Denn es soll wieder Weihnachten werden!'

 

Ich sprach: 'O lieber Herre Christ,

Meine Reise fast zu Ende ist;

Ich soll nur noch in diese Stadt,

Wo's eitel gute Kinder hat.'

 

'Hast denn das Säcklein auch bei dir?'

Ich sprach: 'Das Säcklein, das ist hier:

Denn Äpfel, Nuss und Mandelkern

Essen fromme Kinder gern.'

 

'Hast denn die Rute auch bei dir?'

Ich sprach: 'Die Rute, die ist hier;

Doch für die Kinder nur, die schlechten,

Die trifft sie auf den Teil, den rechten.'

 

Christkindlein sprach: 'So ist es recht;

So geh mit Gott, mein treuer Knecht!'

 

Von drauß' vom Walde komm ich her;

Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!

Nun sprecht, wie ich's hierinnen find!

Sind's gute Kind, sind's böse Kind?

 

"Weihnachtsabend" von Theodor Fontane (1819-1898)

Die fremden Gäste sind gegangen,

In stillen Zimmern Lichter brennen,

Wir sind allein und denken dran,

Was wir uns selten eingestehn.

 

Wir wissen: was wir tief empfunden,

Ist mit dem Tag nicht ausgelöscht,

Wir fühlen uns im Geist verbunden,

Was uns auch trennt und scheidet sonst.

 

Die Kerze, die im Sturm erblasst,

In lauer Luft zum Himmel brennt,

Und was wir schweigend überlassen,

Das ist es, was man Liebe nennt.

Fazit

Weihnachtsgedichte, ob kurz oder lang, öffnen eine Tür zu einer Welt voller Magie und Besinnlichkeit. Sie sind ein wunderbarer Weg, um Kindern die Schönheit der Sprache und die Freude der Weihnachtszeit näherzubringen. Diese Gedichte können in der Adventszeit aufgesagt oder gemeinsam gelesen werden, um die festliche Stimmung in deinem Zuhause zu erhöhen. Frohe Weihnachten!

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